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Bahnpläne zum 3. und 4. Gleis bei Rheintalbahnausbau »Murks«

von Bi-Bahntrasse

Bahnpläne zum 3. und 4. Gleis bei Rheintalbahnausbau »Murks«

Herrenknecht gibt Vorschlag für Alternativplanung

Der Schwanauer Unternehmer Martin Herrenknecht hat eine Alternativplanung für den Ausbau
der Rheintalbahn zwischen Offenburg und Auggen vorgelegt. Die Pläne sehen eine Untertunnelung Offenburgs und des Kaiserstuhls vor.

VON ANDREAS RICHTER

Schwanau. Martin Herrenknecht, international tätiger Hersteller von Tunnelvortriebsmaschinen, nannte die Bahnpläne zum dritten und vierten Gleis zwischen Offenburg und Basel »Murks«. Man müsse doch ein Gesamtkonzept für den Ausbau vorlegen, »das auch durchsetzbar ist«, sagte Herrenknecht gestern im Gespräch mit der MITTELBADISCHEN PRESSE an seinem Firmensitz in Schwanau.
Das verlange der Anstand, sagte Herrenknecht unter Anspielung auf das Protestpotenzial der Bürgerinitiativen entlang der Ausbaustrecke weiter.
Nach der Herrenknecht-Planung beginnt die Güterumfahrung rund zwei Kilometer nördlich des Offenburger Bahnhofs mit einem Tunnel unter der Stadt. Die Strecke verläuft bis Ringsheim parallel und nördlich der A 5, wo das dritte und vierte Gleis auf die andere Autobahnseite schwenken, um schließlich zwischen Kenzingen und Riegel erst in eine Tieflage mit Überdeckelung und schließlich in den 10,9 Kilometer langen Kaiserstuhltunnel überzugehen. Dies ist laut Herrenknecht »der einzige Weg, lärmsicher durch zu fahren«.
Die Pläne ließ das CDU-Mitglied Herrenknecht von dem Schweizer Ingenieurbüro JUB (Bern) ausarbeiten, das vor Jahren den Schweizer Generalplan »Bahn 2000« für den Schienenverkehr in dem Alpenland erstellte. Rund 218.000 Euro zahlte Herrenknecht nach eigener Angabe dafür aus seiner Privatschatulle.
Der Unternehmer forderte Bahn und Bundesregierung auf, die Planungen der »neuen Realität« anzupassen. Das dritte und vierte Gleis müssten umweltverträglich gebaut werden. Sein eigenes – auch finanzielles – Engagement erklärte Herrenknecht so: »Du musst ja ’ne Alternative bringen für so ’ne vermurkste Lösung.« Die Bahnpläne sehen eine Parallelführung von bestehenden Gleisen und Neubaustrecke zwischen Offenburg und Herbolzheim vor. Herrenknecht verwies darauf, dass bei seiner Planung der Lärmschutz weitgehend entfalle, da der »Lärmschutz voll integriert« sei.

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