Pressearchiv (2005 - 2020)

Anerkennung für echte Pionierarbeit

von Bi-Bahntrasse

Von BZ-Redaktion Mo, 03. Dezember 2018 Offenburg

Bundesverdienstkreuz

Bundesverdienstkreuz am Bande für zwei Offenburger: Ministerpräsident Kretschmann ehrte mit Mutter Martina Merkle und Manfred Wahl die Vorkämpfer für einen menschengerechten Ausbau der Rheintalbahn.


OFFENBURG/STUTTGART (BZ/hsl). Der "Tag des Ehrenamtes" ist am Samstag auch für Mutter Martina Merkle und den früheren Dekan Manfred Wahl zu einem ganz besonderen Tag geworden: Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeichnete die langjährige ökumenische Doppelspitze der Offenburger Bürgerinitiative Bahntrasse in Stuttgart mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. "Mitverantwortlichkeit macht das bloße Nebeneinander zum Miteinander und hält eine Gesellschaft zusammen", so Kretschmann. "Die Ehrenamtlichen machen das Schicksal der Anderen zu ihrer eigenen Sache. Sie nehmen Anteil und übernehmen Mitverantwortung", betonte der Ministerpräsident, bevor der das Bundesverdienstkreuz am Bande überreichte. 2005 gründeten Schwester Martina und Manfred Wahl zusammen mit weiteren Gleichgesinnten die "Bürgerinitiative Bahntrasse", die vehement gegen den geplanten vierspurigen Ausbau der Bahntrasse durch Offenburg kämpfte und zeitweise mehr als 5000 Mitglieder hatte.

Vorbildliches Miteinander einer ganzen Stadt

Manfred Wahl stand bis 2016 an der Spitze des Vereins, und Schwester Martina war in all den Jahren als stellvertretende Vorsitzende eng an seiner Seite, ein Amt, das sie bis heute ausfüllt.

"Gemeinsam leisteten sie Pionierarbeit", heißt es in der Begründung für die hohe Auszeichnung – auch ganz im Sinne der Ökumene. "Vom Unterschriftensammeln, dem Organisieren von Infoveranstaltungen und Demonstrationen bis hin zu Treffen mit Vertretern aus der Politik und Verantwortlichen der Deutschen Bahn – alles gingen sie mutig an. Meinungsfreudig kämpften sie im Dialogprozess beim Rheintalausbau für eine nachhaltigere Lösung für Offenburg."Die beiden hätten dabei stets zu einem vorbildlichen Miteinander einer ganzen Stadt, ihren Akteuren und bürgerlichen Kräften ermuntert, die alle an einem Strang zogen.

Neben diesem Engagement hätten sich beide auch in anderen Bereichen nachhaltig eingebracht: Schwester Martina setzt sich mit Herzblut für den Erhalt der Silbermannn-Orgel der Klosterkirche ein und spielt auf dieser auch in Gottesdiensten. Manfred Wahl macht sich als ehemaliger Dekan für den christlich-jüdischen Dialog und die Ökumene stark und setzt sich für die Versöhnung zwischen Religionen und Völkern ein. So gehört beispielsweise die von ihm vor 40 Jahren initiierte jährliche Gedenkfeier zur mahnenden Erinnerung an die Pogrome zu einem festen Bestandteil im örtlichen Jahreskalender. Und auch das lebendige Verhältnis der Stadt Offenburg zu seinen Partnerstädten ist nicht zuletzt auf Manfred Wahls Engagement zurückzuführen.

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