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22.12.2018 - Ehrung durch Eintragung ins goldene Buch der Stadt Offenburg
von Bi-Bahntrasse
Anerkennung für ausdauernden Einsatz für die Stadt
Bild: Wolfgang Reinbold
Im Rahmen eines kleinen Festaktes am Fr, 21. Dez 2018 trugen sich Herr Dekan i.R. Manfred Wahl und die Schwester des Augustinerordens Mutter M. Merkle ins goldene Buch der Stadt Offenburg ein.
Hiermit zollte die Stadt den beiden Vorkämpfern der BI-Bahntrasse e.V. Offenburg weitere Anerkennung und Ehre; hatten sich doch die beiden über 11 Jahre an vorderster Front dafür eingesetzt, dass entgegen der ersten Bahnplanungen schließlich eine menschenfreundliche Konsenslösung für die Linienführung der Güterzugtrasse gefunden wurde. Hierfür wurde Ihnen schließlich am 1. Dezember 2018 von Ministerpräsident Herrmann Kretschmann das vom Bundespräsidenten verliehene Bundesverdienstkreuz überreicht.
Ein langer Atem war sehr wohl vonnöten, da Gegenentwürfe zu Plänen der Bahn diese bisher nie erschüttern konnten. Entsprechend sahen auch anfängliche Kommentare zu dem aussichtlos erscheinenden Kampf gegen „Goliath“ aus.
Aus Sorge, den Ruf der „Eisenbahnerstadt“ zu gefährden, waren sich Stadtverwaltung und Räte lange Zeit einig, die neuen Gleise durch den Bahnhof führen zu müssen, um den Offenburger ICE-Halt verteidigen zu können.
Der BI-Bahntrasse und ihren Mitgliedern war es zu verdanken, dass schließlich in mühsamer Überzeugungsarbeit bei Bürgern, Fraktionen, Gemeinde- und Ortschaftsräten der Fokus auf die Folgen einer solcher Entscheidung gerichtet wurde: Die BI zeigte auf, wie der Lärmteppich entlang der Bahnstrecke eine reale Gesundheitsgefahr für tausende Bürger darstellen würde, wie zig Schulen, Kindergärten und soziale Einrichtungen in ihrer Funktion beeinträchtigt würden, wie eine künftige vernünftige moderne Stadtentwicklung zunichte gemacht würde, wie übergroße Lärmschutzwände Stadtteile voneinander trennen würden und eine soziale Verödung entlang solcher Horrormauern drohten. Die Offenburger konnten so ihre direkte Betroffenheit von der Bahnplanung erkennen und schlossen sich zu tausenden der BI an.
Dieses Votum der Bürgerschaft bewog schließlich die Stadtverwaltung und ihre Räte zu einem erfreulichen Umdenken. Künftig konnte also im Schulterschluss von BI und Stadt nach einer optimalen Lösung gesucht werden. In langen sachkundigen Diskussionen zeichnete sich schließlich ab, dass nur eine Variante den Zuspruch aller Bürger finden konnte, der Tunnel im Westen um Offenburg; vom Stadtrat und damaligem BI-Mitglied Klaus Binkert angedacht, und von BI und DB als Variante 1c schließlich weitergeplant. Höhepunkt für das Führungsduo war dann am 28. Jan 2016 die Beschlussfassung im Bundestag zum Bau und Finanzierung eben dieses westlichen Tunnels für Offenburg. Diesen Kampf kompetent, mit Sachverstand und ebenso fantasiereich wie konsequent durchgeführt zu haben, dies war das Verdienst dieser beiden und ihres Vorstandsteams. Fest im christlichen Glauben verwurzelt, waren sie Garant für faire Auseinandersetzungen. Ihnen war stets wichtig, im Gegenüber nicht den Feind, sondern den Andersdenkenden zu sehen, dem man mit Respekt und guten Argumenten begegnen musste.
Der BI-Vorsitzende, Karl Bäuerle, gratulierte den beiden so geehrten im Namen der BI. Der Vorstand ist stolz auf das ökumenisches Duo und freut sich mit ca. 4000 Mitgliedern angesichts dieser besonderen städtischen Ehrung der Beiden für ihr bürgerschaftliches Engagement.