Pressearchiv (2005 - 2020)

Karl Bäuerle soll neuer Chef der BI-Bahntrasse werden

von Bi-Bahntrasse

Nachfolger für scheidenden Vorsitzenden Wahl steht fest / Mutter Martina: »Druck muss weitergehen«

Mit sicherlich vielen und verdienten Lobes¬hymnen wird BI-Chef Manfred Wahl (78) bei der Mitgliederversammlung am Freitag, 30. September, nach zehn Jahren im Amt verabschiedet. Gestern wurde sein designierter Nachfolger präsentiert: Karl Bäuerle, BI-Mitglied der ersten Stunde, soll neuer Vorsitzender der 4200 Mitglieder starken Bürgerinitiative werden.
Wenn kurz vor Mitternacht bei einem BI-Vorstandsmitglied in den letzten Jahren das Telefon bimmelte, wussten alle gleich, wer dran ist: BI-Chef Manfred Wahl. »Bist du noch wach?«, fragte Wahl dann, ehe sich meist ein fruchtbares Gespräch für den Kampf um den Tunnel entwickelte. Diese Anekdote zeigt, dass Wahl das Amt des BI-Vorsitzenden in den letzten zehn Jahren und zehn Monaten als Fulltime-Job ausgeübt hat.

Nun will der 78-Jährige kürzertreten. Im verschworenen Kreis des sechsköpfigen geschäftsführenden BI-Vorstands habe er schon vor zwei Jahren angekündigt, dass er nur noch für eine Periode zur Verfügung stehe, sagte Wahl gestern bei einem Pressegespräch im Kloster. Die Kontinuität und das Know-how im Vorstand blieben aber erhalten, betonte Schriftführerin Anita Rost.

Denn der komplette geschäftsführende Vorstand stelle sich erneut zur Wahl – »mit Ausnahme des Wahls«, wie der scheidende BI-Chef und evangelische Dekan i. R. mit einem Bonmot anmerkte. Und den Ersatz für Wahl habe man ebenfalls in den eigenen Reihen finden können: BI-Vorstandsmitglied Karl Bäuerle erklärte sich bereit, das Amt zu übernehmen, wenn er bei der Mitgliederversammlung am Freitag, 30. September, um 19.30 Uhr im Gemeindesaal Heilig Geist (Heimburgstraße 2 in Albersbösch) gewählt werde.

Katholische Doppelspitze

Als stellvertretende Vorsitzende steht nach wie vor Mutter Martina Merkle zur Verfügung. Aus dem vielgerühmten ökumenischen Traumduo Wahl/Merkle wird somit nun eine katholische Doppelspitze. Allerdings habe er an einer evangelischen Fachhochschule studiert, weshalb die BI-Führung doch noch ein wenig ökumenisch bleibe, meinte der 66-jährige katholische Bäuerle, der viele Jahre das Stadtteil- und Familienzentrum Uffhofen geleitet hat. Dass es die BI mit ihren aktuell 4200 Mitgliedern trotz der Finanzierungszusage des Bundestags für den Offenburger Tunnel im Januar nach wie vor braucht, machte Mutter Martina deutlich: »Der Druck muss weitergehen. Warum muss es beispielsweise so lange dauern, bis der Tunnel gebaut wird?« Generell wolle man kritisch, aber auch partnerschaftlich mit der Bahn zusammenarbeiten, formulierte es Merkle.

»Der Mensch geht vor«
Im alle vier Monate tagenden Projektbegleitungsgremium sei die BI durch den Vorsitzenden vertreten und habe so Gelegenheit, das Geschehen aus nächster Nähe zu beobachten und gegebenenfalls einzuwirken, merkte Wahl an.
Sein Hirn rattert übrigens nicht nur spätnachts, sondern auch frühmorgens für die BI. Am Freitag, 14. Oktober, um 18 Uhr findet in der Heilig-Kreuz-Kirche ein oberrheinischer ökumenischer Dankgottesdienst für das Erreichte unter der Überschrift »Gott sei Dank, der Mensch geht vor!« statt. »Dieses Motto ist mir morgens zwischen 5 und 6 Uhr eingefallen«, erzählte Wahl. Die Idee, einen solchen Gottesdienst mit den Vertretern aller BIs am Oberrhein auszurichten, habe er schon 2007 gehabt, schmunzelte Wahl, »damals wäre es aber noch ein Bittgottesdienst gewesen«.

Autor:
Christian Wagner

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