Pressearchiv (2005 - 2020)
»Offenburg ist auf meiner Festplatte abgespeichert«
von Bi-Bahntrasse
»Offenburg ist auf meiner Festplatte abgespeichert«
(OT vom Samstag 22. März)
Bahntrasse: Regierungspräsident Julian Würtenberger vor Ort in Offenburg
Einen optischen und akustischen Eindruck wollte sich der neue Regierungspräsident Julian Würtenberger vor Ort machen. Das gelang. Ob Edith Schreiner führte ihn zur Lärmschutzattrappe in Hildboltsweier, wo er beim Vorbeirauschen der Güterzüge mitunter sein eigenes Wort nicht mehr verstand.
VON KIRSTEN PIEPER
Der Plan auf dem Schreibtisch sei nur zweidimensional. Die wahre Lärmbelastung erkenne man erst an Ort und Stelle, sagte Regierungspräsident Julian Würtenberger bei seinem Vororttermin am Donnerstag in Offenburg. Offenburg war der erste Stopp seiner Besichtigungstour bis Riegel entlang der von der Bahn geplanten A3-Trasse. Und dieser Stopp hat sich »auf seiner Festplatte abgespeichert«, wie es Würtenberger ausdrückte. Das lag zum einen an den Lärmschutzattrappen der BI, die pünktlich zum Besuch Würtenbergers aufgestellt wurden. Zum anderen aber auch an dem ohrenbetäubenden Lärm, der dem Regierungspräsidenten etwa bei der Besichtigung der Lärmschutzattrappe an der Königswaldstraße in Hildboltsweier entgegenschlug – verursacht von den Güterzügen. »Schon heute ist Offenburg einer hohen Belastung ausgesetzt«, bemerkte Würtenberger im Gespräch mit der OB und den Fraktionsvorsitzenden. »Zwei zusätzliche Gleise würden einen erheblichen Eingriff darstellen.«
Würtenberger betonte erneut, dass er es für die rechtliche Pflicht des Regierungspräsidiums halte, den Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau der Rheintalbahn auf der Grundlage des Landesgutachtens mit den aktuellen Zugzahlen bis 2025 zu fassen. Die Bahn arbeitet bislang mit den Zahlen, die der Bundesverkehrswegeplan für 2015 prognostiziert hat. Diese gehen vor allem nachts von eine geringeren Auslastung der Strecke mit Güterzügen aus.
Zwei Aufgaben
Würtenberger verwies bei seinem Besuch auch auf seine Doppelfunktion. Er müsse zum einen das Anhörungs verfahren unter objektiven Gesichtspunkten durchführen. Sein zweiter Auftrag sei es, die Alternativen zu prüfen. In Bezug auf den von Offenburg geforderten Tunnel sagte er: »Zuerst müssen die Machbarkeitsfragen geklärt werden.« Erst dann stelle sich die Frage der Finanzierung.