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Protest gegen Billigstplan

von Bi-Bahntrasse

Protest gegen Billigstplan

Friedlicher Volksaufstand formiert sich am Samstag in Offenburg: Die Weichen rechtzeitig neu stellen

Der Offenburger BI-Chef Manfred Wahl bringt bewusst das Stichwort »Wyhl« ins Spiel. Der massive Bürgerprotest gegen den »Billigstplan« der Bahn für den Trassenausbau soll am Samstag in Offenburg spektakulär dokumentiert werden.

VON JÜRGEN ROHN

Offenburg. Zu der Kundgebung (»Das Volk zeigt Gelb-Rot, für das was uns droht«) erwarten die Initiatoren mindestens 2500 Teilnehmer aus ganz Südbaden. Sie wenden sich, wie Manfred Wahl gegenüber dem OFFENBURGER TAGEBLATT betont, gegen die »menschenverachtende Planung der Bahn«, die auf längst überholten Berechnungen und Zugzahlen beruhe. Die Zeit drängt, wenn bei der Planfeststellung die Weichen neu gestellt werden sollen.
Um die Forderungen der Bürger in Offenburg, Freiburg, Herbolzheim und im Markgräflerland zur Eindämmung des Bahnlärms zu erfüllen, sind zusätzliche Mittel von 1,5 Milliarden Euro erforderlich. Eine angemessene Summe, sagt Wahl mit Blick auf die Kosten für das Projekt »Stuttgart 21«. Im Falle Offenburgs setzen sich Stadt und BI vehement für einen Güterzugtunnel ein.
Mit der Großveranstaltung in Offenburg wollen die in der Interessengemeinschaft Bahnprostest zusammengeschlossenen zehn Bürgerinitiativen die südbadische Solidarität festigen und die regionalen Politiker bewegen, sich über Parteigrenzen hinweg für einen humanen Bahnausbau einzusetzen. Bei der Inszenierung des südbadischen »Volksaufstandes« stehen die Revolutionäre von 1848 Modell. Die von allen Brennpunkten der Rheintalstrecke angereisten Aktivisten marschieren am Samstag ab 14 Uhr in einem Sternmarsch mit Transparenten und Trillerpfeifen zum Offenburger Rathausplatz. Gestartet wird an der Oberrheinhalle, an der Georg-Monsch-Schule und am ZOB.
Hauptrednerin ist ab 14.30 Uhr Kloster-Schwester Martina Merkle. Auch Offenburgs Oberbürgermeisterin Edith Schreiner, der Breisgauer Landrat Jochen Glaeser und der Freiburger Bürgermeister Otto Neideck greifen zum Mikrophon.
Nach anfänglichem Zieren haben sich jetzt auch, wie von der BI zu hören ist, einige Abgeordnete angesagt.

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