Besser pünktlich als schnell: Das sagt die BI Bahnrasse Offenburg
von Bi-Bahntrasse
(OT Offenburg Von Regina Heilig)
Besser pünktlich als schnell: Das sagt die BI Bahnrasse Offenburg
Die BI Bahntrasse Offenburg hat auf ein aktives Jahr zurückgeblickt. Der Verein berichtete nicht nur Erfreuliches, er äußerte auch Kritik und forderte mehr Gehör.
Die BI wünscht sich, dass die ICEs über die neue Güterzugstraße fahren.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung der BI Bahntrasse e.V. am vergangenen Freitag im Stadtteil- und Familienzentrum Innenstadt begrüßte der Vorsitzende Karl Bäuerle auch den Ehrenvorsitzenden Dekan i. R. Manfred Wahl. „Der Weg war lang, aber letztlich erfolgreich“, ermunterte er mit Blick auf den Erfolg beim Bahntunnel, sich auch beim derzeit aktuellen Thema des Ausbaus Richtung Süden energisch einzubringen.
Schriftführerin Simone Golling-Imlau berichtete von der regen Tätigkeit insbesondere des Vorstands im vergangenen Jahr, darunter Interviews mit Zeitzeugen für einen Dokumentarfilm. Insgesamt siebzig Stunden stand die BI im gemeinsam mit der Stadt Offenburg betriebenen Offenlagebüro mit Rat und Tat zur Seite. „36 fett gefüllte Ordner“ wurden, nach Stichworten sortiert, verständlich aufbereitet und auch zur digitalen Einsicht bereitgestellt, präzisierte Karl Bäuerle.
Burgerwaldsee bleibt.
Ein Großteil der konkreten Beratungsstätigkeit bezog sich darauf, die Betroffenheit von Grundstückseigentümern beziehungsweise Baustellenanrainern festzustellen und konkrete Ansprechpartner zu benennen. Auch so manch „unnötige Angst“ konnte genommen werden, darunter die so absurde wie falsche Befürchtung, der Burgerwaldsee werde zugeschüttet.
Nach Auffassung der BI stehen die derzeit geplanten Maßnahmen in keinem Verhältnis zum Ergebnis: „Für eine Minute Zeitgewinn eine Milliarde Kosten.“ Ferner belastet die Bauzeit von sechs Jahren mit Streckensperrung und Schienenersatzverkehr ausgerechnet die Nahverkehrskunden, die neunzig Prozent der Bahnnutzer ausmachen. Um die angestrebte Maximalgeschwindigkeit von 250 Stundenkilometern zu ermöglichen, müssen nicht nur Gleise samt Gleisbett ausgetauscht werden, es ist auch notwendig, die meisten Bahnhöfe zu erneuern und rund fünfzig Brücken abzureißen, um eine höhere Spannweite zu erreichen. Ganz zu schweigen davon, dass die Erhöhung von 200 auf 250 Stundenkilometer im Betrieb vierunddreißig Prozent mehr Energie verschlinge.
Bis zu 200 Km/h
Die stellvertretende Vorsitzende Schwester Martina Merkle fasste die Alternativvorschläge zusammen: So ist die Bürgerinitiative dafür, die ICEs über die neue Güterzugstraße fahren zu lassen und diese für eine Erhöhung der
Geschwindigkeit auf bis zu 200 Stundenkilometer zu ertüchtigen. Ferner würde die Optimierung der Fahrpläne deutlich mehr bringen – zumal die Kunden auf Pünktlichkeit und Verlässlichkeit viel mehr Wert legen als auf das „Prestigeprojekt“ Höchstgeschwindigkeit.
Zum großen Bedauern der Bürgerinitiative Bahntrasse seien in der Vergangenheit neben der Bahn auch die Politik nie ernsthaft an den Alternativvorschlägen interessiert gewesen – inzwischen verlangt aber auch das Regierungspräsidium Freiburg vom Eisenbahnbundesamt, abweichende Planungen in Betracht zu ziehen. Ferner haben sich die BIs im Süden mit den Kommunen zusammengeschlossen und ein Ingenieurbüro beauftragt, konkrete Alternativen auszuarbeiten.
Bei den regulär anstehenden Wahlen wurden der Vorsitzende Karl Bäuerle und seine Stellvertreter, Schwester Martina Merkle und Oliver Strauch, Schriftführerin Simone Golling-Imlau, Kassiererin Anita Rost sowie die Beisitzenden Joshua Wahl, Markus Eble, Brigitte Wagner und Paul Zink bestätigt.
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