Kein Konsens mit der Bahn über 6-Jährige Vollsperrung

von Bi-Bahntrasse

BI-Bahntrasse: kein Konsens mit der Bahn über 6-Jährige Vollsperrung - Aufruf zur Teilnahme am Mahnfeuer in Ringsheim

Die anstehenden Baumaßnahmen der Bahn von Offenburg bis Basel lassen sich grob in zwei Teile aufgliedern. Zum einen wird (ab 2026) eine neue Güterzugtrasse mit Offenburger Tunnel und Autobahnparallele nach Süden gebaut.
Der Bau dieser Güterzugtrasse bedingt bis auf einzelne Anschlussarbeiten keine Streckensperrungen.
Zum andern wird nach Abschluss dieser Maßnahme (ab 2035) die „bestehende Trasse der Rheintalbahn (RTB) modernisiert und auf bis zu Tempo 250 km/h ertüchtigt.
Durch die Sparvorgaben des Bundes entstanden kürzlich Irritationen, ob so wie vorgesehen weitergebaut werden könne. Auf Anfragen versicherte die Bahn, bis zur Verabschiedung der DB Finanzplanung eine Lösung zu erarbeiten, die eine Fortführung der Planungen sicherstelle. Sie geht davon aus, dass keine Verzögerungen beim Tunnel entstehen werden. Das Planfeststellungsverfahren (die Offenlage der Pläne) also im 3. Quartal 2024 kommen werde.
Auch die BI-Bahntrasse geht vom zügigen Weiterbau aus. Steht ein Ausbau doch bereits seit 50 Jahre zur Debatte, zudem existiert diesbezüglich ein Vertrag zwischen dem Bund und der Schweiz. Wobei Deutschland schon sehr im Verzug ist.

Die für großen Unmut sorgenden Vollsperrungen der RTB zwischen Offenburg und Riegel sind dem zweiten Teil der Ausbaumaßnahme geschuldet: nämlich der Ertüchtigung der RTB auf höhere Geschwindigkeiten. Diese bedingt einen völligen Umbau dieser Bestandsstrecke, da erweiterte Gleisabstände, eine zusätzliche 10 Km ICE-Überholstrecke und enorme Schallschutzwände errichtet werden müssen. Die Durchfahrt der schnellen ICEs an Bahnhöfen muss mit erheblichen Baumaßnahmen sicher gestaltet werden, was auch die Versetzung einiger Bahnhöfe bedeutet.
Um möglichst schnell und günstig alles „am Stück“ erneuern zu können, plant die Bahn eine 5-6-jährige Vollsperrung dieses Streckenabschnittes. Die ICEs fahren während dieser Zeit auf der Güterzugstrecke, der Personennahverkehr soll durch Schienenersatzverkehr mit Bussen aufrecht erhalten werden.
Aus Sicht der Bahn und ihrem Auftraggeber, dem Bund, nachvollziehbar.
Allerdings lösen diese Pläne bei den Menschen an der Strecke schon jahrelang vehemente Diskussionen und Streit um die beste Lösung aus.

Mit Recht, sagen die Bürgerinitiativen (BIs) von Offenburg bis Schliengen.
Denn sollten die ICE-Gleise partout auf Hochgeschwindigkeit getrimmt werden, dann, so die BIs, sollte dies sinnvollerweise parallel zu den Güterzuggleisen an der Autobahn geschehen. Somit könnte auch während dieser Bauphase der Nahverkehr auf der Rheintaltrasse Großteils ungestört weiter laufen und sogar problemlos erweitert werden.

Allerdings wird die Idee der Hochgeschwindigkeitsertüchtigung auf dieser RTB-Strecke von den BIs und den betroffenen Gemeinden grundsätzlich in Frage gestellt. 80% der Fahrgäste legen mehr Wert auf Pünktlichkeit, zuverlässige Anschlüsse, Sauberkeit und ein wenig Komfort, als auf zwei Minuten Zeitgewinn von Offenburg bis Freiburg.
Eine solche Ertüchtigung wäre wesentlich billiger, da unter 200 km/h keine größeren Gleisabstände und Überholstrecken mit fast 7 m hohen Lärmschutzgalerien nötig wären. Entfallen würden die problematische 6 Jahre Vollsperrung und lange, belastende Bauarbeiten in jeder Ortschaft an der Strecke.
Zwar ist Offenburg nur am Rande von der Hochgeschwindigkeits-Ertüchtigung betroffen. Jedoch von der Streckensperrung mit Busersatzverkehr schon!
Nun haben sich die BIs und Gemeinden am Oberrhein zusammengeschlossen, um ihrem Widerspruch mehr Nachdruck zu verleihen. Am Samstag den 2. März findet sowohl in Schliengen als auch in Ringsheim eine Protestaktion gegen Hochgeschwindigkeit und Vollsperrung statt. In Ringsheim wird von 14 Uhr bis ca. 17 Uhr neben dem Busbahnhof ein Mahnfeuer entzündet, zu dem die Bevölkerung eingeladen ist. Hier kann man sich bei den BIs näher informieren und diskutieren

Die BI-Bahntrasse Offenburg lädt ein, sich am Sa, 02. März, um 13:15 Uhr am Offenburger Messeparkplatz zwecks Bildung von Fahrgemeinschaften zu treffen und gemeinsam zum Protest nach Ringsheim zu fahren.

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