Tunnel-Büro in Steinstraße
von Bi-Bahntrasse
Tunnel-Büro in Steinstraße
Die BI Bahntrasse feiert 2025 ihren 20. Geburtstag. Im Herbst will die BI gemeinsam mit der Stadt ein Büro betreiben, um während der Offenlage über die Tunnelpläne zu informieren.
Von Regina Heilig
Offenburg. Auch ein Jahr vor dem 20. Geburtstag ist die BI Bahntrasse voller Tatendrang und vor allem voller Ideen: Mit einer kreativen Alternative stellte Paul Zink bei der Mitgliederversammlung seine Überlegungen vor, wie die mehrjährige Sperrung der Rheintalstrecke im Zuge des Ausbaus vermieden werden kann.
Simulation der Logistik
Zentrales Thema war aber natürlich der Offenburger Bahntunnel: „Dies ist die letzte Mitgliederversammlung vor der Offenlegung der Tunnelpläne“ hatte der Vorsitzende Karl Bäuerle die Versammlung eröffnet. Den Themenschwerpunkt seit der letzten Mitgliederversammlung bildete die „Baulogistik“ – bei einem derartigen Mammutwerk ein gigantisches Vorhaben für sich. Im kommenden Jahr soll das Ergebnis einer Simulationsstudie vorliegen, die den Hinund Abtransport von Material sowie die Abläufe von Abertausenden Fahrbewegungen sichtbar macht.
Zwar sei der Offenburger Bahntunnel von der Mittelkürzung im Bahnausbau um ein Drittel bisher nicht betroffen, so Bäuerle – trotzdem sei das Gebot der Stunde, „wachsam zu bleiben“. Für heftiges Stirnrunzeln sorgen die Pläne des Ausbaus der ICE-Strecken auf 250 km/h. „Das bringt den Bahnnutzern wenig, die wollen lieber mehr Pünktlichkeit und Komfort, etwa funktionierende Toiletten!“, mahnte er.
Visualisierung: Deutsche Bahn
Im Herbst soll die Offenlage im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für den Güterzugtunnel stattfinden. Eine aufwendige Simulationsstudie soll überdies sichtbar machen, wie der Hin-und Abtransport von Material erfolgen soll.
Kritische Sicht
Alle in der „IG Bohr“ zusammengeschlossenen Gruppierungen seien gegen den Ausbau auf der Rheintalstrecke, der „zwischen Offenburg und Freiburg nur zwei Minuten“ Zeitgewinn brächte. Die derzeitige Bautätigkeit am Offenburger Bahnhof habe übrigens nichts mit der Rheintalstecke zu tun, sondern diene allein der Ertüchtigung vor Ort. Positive Zahlen konnte Kassiererin Anita Rost vermelden, was die Kassenprüfer Hartmut Kunzmann und Erhard Krummbein bestätigten. Fragen aus dem Publikum betrafen unter anderem die Zusammenarbeit mit der Offenburger Stadtverwaltung. Diese liefe, so wurde bestätigt, viel besser als in früheren Jahren. Erst vor wenigen Tagen habe es ein Gespräch mit Fachbereichsleiter Bernhard Mußler gegeben.
Bei der Offenlegung im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens werden die BI und die Stadtverwaltung sogar in der Steinstraße ein gemeinsames Büro betreiben, berichtete Schwester Martina Merkle. Die Offenlegung beginnt im dritten Quartal 2024, und damit sogar etwas früher als geplant! Oliver Strauch wies darauf hin, dass derzeit zur Feier des 20-jährigen Bestehens der BI Bahntrasse ein Dokumentarfilm erstellt wird.
Zum Schluss stellte Paul Zink seinen Vorschlag vor, wie die sechsjährige Vollsperrung beim Ausbau der Rheintaltrasse vermieden werden könne. Die Belastungen für die Bahnkunden werden erheblich sein – so beträgt etwa die Fahrzeit mit dem „Schienenersatzverkehr“ (vulgo: Omnibus) fast das Dreifache der Fahrzeit mit dem Nahverkehrszug. Er rechnete vor, dass der Ausbau wie geplant mitnichten für den „Deutschlandtakt“ notwendig sei, wie von Bahnseite immer behauptet. Auf der Rheintalstrecke würde statt 250 km/h eine Geschwindigkeit von 180 bis 200 km/h reichen.
Alternative prüfen
Er machte den Vorschlag, Fernverkehrszüge zwischen Offenburg (Nord) und Riegel-Malterdingen dauerhaft auf die Güterverkehrstrasse umzulenken, deren Ausbau auf 200 km/h möglich sei. Zwar sei es theoretisch möglich, dass diesem Vorschlag technische oder rechtliche Gründe entgegenstehen, man wolle ihn aber trotzdem zur Prüfung unterbreiten und hoffe, dass diese ergebnis offener folgen werde.
Im Herbst soll die Offenlage im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für den Güterzugtunnel stattfinden. Eine aufwendige Simulationsstudie soll überdies sichtbar machen, wie der Hin- und Abtransport von Material erfolgen soll.