Deutsches Volkslied (1842)
Hoffmann von Fallersleben und Ernst Richter
Die Gedanken sind frei, Wer kann sie erraten? Sie fliehen vorbei Wie nächtliche Schatten Kein Mensch kann sie wissen, Kein Jäger sie schießen. Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei.
Ich denke was ich will Und was mich beglücket, Doch alles in der Still Und wie es sich schicket. Mein Wunsch und Begehren Kann niemand verwehren, Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei.
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Und sperrt man mich ein Im finsteren Kerker, Das alles sind rein Vergebliche Werke; Denn meine Gedanken Zerreißen die Schranken Und Mauern entzwei: Die Gedanken sind frei.
Nun will ich auf immer Den Sorgen entsagen, Und will mich auch nimmer Mit Grillen mehr plagen. Man kann ja im Herzen Stets lachen und scherzen Und denken dabei: Die Gedanken sind frei.
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